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  • Daniel KienastDaniel Kienast
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    Welche Gründe können hinter einer Kündigung stecken und „wer ist schuld an der Mandatskündigung“?

    Sicherlich gibt es da verschiedene Möglichkeiten dafür, welche sich meines Erachtens in zwei Kategorien aufteilen lassen:

    Bei den ersten Gründen hat die Kündigung nichts mit der Gemeinschaft an sich zu tun:

    Fehlendes Fach-Personal ist in unserer Branche seit Jahren ein Dauerthema. Gefühlt gibt es immer weniger Mitarbeitende, welche sich in diesem Haifisch-Becken noch wohl fühlen, sich in diesem sehr breiten Fachgebiet zurecht finden und laufend weiterbilden wollen, diese Abend-Versammlungs-Belastungen über längere Frist mit dem privaten Umfeld vereinbaren wollen – und all das zu einem Lohn, bei dem man nicht reich wird. Und so muss die Verwaltung bei Kündigungen teilweise auch Mandate abgeben, da kein Ersatz gefunden werden kann.

    Oder die Verwaltung stellt das Geschäftsfeld komplett ein, ebenfalls aus den aufgeführten Gründen und weil eine STWEG-Abteilung sehr gut organisiert sein muss, damit man damit auch Geld verdienen kann.

    Daneben gibt es aber auch Gründe, welche klar auf die Gemeinschaft selber zurückzuführen sind:

    So können langwierige Mängelgeschichten dafür sorgen, dass der Mehraufwand irgendwann einfach nicht mehr bewältigt werden kann. Klar können Sonderaufwendungen verrechnet werden. Aber die Zeit dafür muss der Bewirtschafter ja doch haben. Und ehrlicherweise haben die Mitarbeitenden in diesem Bereich selten einfach mal eben 10-20% freie Kapazitäten, damit man diese dann einsetzen kann, wenn auch Mängel vorhanden sind. Nein, diese Arbeiten kommen einfach noch oben drauf.

    Gleiches gilt, wenn eine Gemeinschaft einen grösseren Sanierungsstau mit sich bringt, oder aufgrund interner Querelen in einen solchen gelangt.

    Bestehet eine grosse Uneinigkeit innerhalb der Gemeinschaft über die Entwicklung der Liegenschaft, über die Umsetzung oder Durchsetzung des Reglements, Beschlüsse oder anderen Vorgaben,

    man streitet sich wie man vor Ort leben darf und soll und fordert von der Verwaltung laufend ein, dass die Fehlbaren erzogen werden sollen.

    Die Verwaltung dafür verantwortlich gemacht wird, wenn Respekt & Anstand angeblich nicht mehr eingehalten wird

    Führt das meist dazu, dass die Verwaltung schlicht nicht mehr weiss, wie man sicher verhalten soll. Denn wie auch immer man es macht, es ist ja für einen Teil immer falsch. Und das über eine längere Dauer ständig zu hören, sätndig korrigiert und belehrt zu werden, trübt doch die Freude.

    Die Eigentümerstrukturen im Stockwerkeigentum werden immer unerschiedlicher. Ältere Menschen treffen auf junge Neuzuzüger, Wohnungen werden nicht mehr selbst bewohnt sondern vermietet, polarisierende Meinungen sind heute deutlich stärker spürbar, man ist weiter auseinander und weniger kompromissbereit…. Und dem STWE-Verwalter wird dann vorgehalten, warum er es nicht schafft dafür zu sorgen, dass die Liegenschaft unterhalten bleibt und die Gemeinschaft in sich funktioniert.

    Auch der rauer gewordene Umgangston, namentlich in E-Mails aber auch Telefonaten sind längst nicht mehr jedermans Sache. Irgendwie nimmt man solche Beleidigungen, Anfeindungen doch auch mit nach Hause….

    Zugegeben, solche Aussagen kommen in aller Regel nicht von der Gemeinschaft, sondern zum Glück nach wie vor von ganz wenigen einzelnen Eigentümerinnen und Eigentümer. Aber oft ist ja genau das das Ziel dieser Einzel-Personen. Sie sind mit der Verwaltung unzufrieden, schaffen es aber nicht die Mehrheit von der Abwahl zu überzeugen und so bleibt eigentlich nur noch der Weg, die Verwaltung so lange zu belästigen und anzufeinden, bis diese von sich aus den Bettel hinschmeisst….

    ja das einfach ein paar Ideen, was hinter einer Mandatskündigung seitens der Verwaltung stecken könnte. Und natürlich, eine Kündigung ist für die Mehrheit der Gemeinschaft selten eine Freude – aber vielleicht hat ein „Trainerwechsel“ nach einer langen Zeit bei der selben Verwaltung im Nachhinein auch Gutes an sich. Es ist immer wieder zu bemerken, dass nach einem Neustart sich einzelne Eigentümerinnen und Eigentümer wieder mehr am Riemen reissen 😊. Und auch die neue Verwaltung unbefangener in das eine oder andere Projekt eintauchen kann.

    Positiv bleiben, motiviert bleiben – meist kommt ja dann doch alles gut.

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